Der Bucheinband in Mittelalter und Renaissance
Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit wurde der Buchblock – die bedruckten, gefalzten und gehefteten Bögen des Buches – üblicherweise ohne Einband vertrieben. Kaufte man ein Buch, musste man den Bucheinband daher individuell bei einem Buchbinder in Auftrag geben. Bei historischen Bucheinbänden der Vormoderne handelt es sich also um Einzelanfertigungen, weshalb sie auch als Handeinbände bezeichnet werden. Konnte und wollte man es sich leisten, ließ man den Einband aufwändig verzieren, was großes handwerkliches Geschick erforderte. Neben solchen Prachteinbänden fertigten Buchbinderwerkstätten aber auch sehr viel schlichtere und günstigere Gebrauchseinbände an. Derartige in Deutschland hergestellte Einbände sind Forschungsgegenstand der Einbanddatenbank.